Jeder Mensch hat im Leben schwierige Phasen zu bewältigen. Wenn die seelische Belastung zu groß wird und noch weitere Symptome und körperliche Beschwerden hinzukommen, stellt eine Psychotherapie eine gute Möglichkeit der Bewältigung dar. In dieser Therapie stehen verschiedene Techniken zur Verfügung. Allen gemeinsam sind die Gespräche zwischen Patient und Therapeut und lösungsorientierten, praktischen Übungen.
Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick zu ausgewählten psychotherapeutischen Verfahren und Methoden:
Diese Therapieform hat ihren Ursprung in der Lerntheorie. Sie pflegt die Grundannahme, dass problematische Verhaltensmuster im Laufe des Lebens erworben werden und dementsprechend wieder verlernt werden können. Ein typisches Beispiel für ein solches Muster ist die Annahme "Mir gelingt nie etwas!" oder "Ich bin ein Versager!". Im Laufe der Therapie werden problematische Überzeugungen und Konfliktmuster herausgearbeitet und analysiert. Sie lernen, zu überprüfen, inwieweit diese Muster Ihnen dienlich sind und wie Sie zu neuen, positiven Gedanken und Verhaltensweisen finden. Dieser Prozess wird als kognitive Umstrukturierung bezeichnet. Ziel der Therapie ist es, wenig förderliches Verhalten wie Katastrophisierung, Verallgemeinerungen und Perfektionismus abzubauen.
Der Begründer dieser Methode Carl Rogers hat einmal gesagt, nur der Betroffene selbst wisse, was gut für ihn sei. Daher sei es wichtig, ihn dabei zu unterstützen, genau das selbst herauszufinden. Diese Therapieform legt besonderen Wert auf Begegnung, Empathie und Akzeptanz. Denn jeder Mensch trägt in sich das Bedürfnis nach Entwicklung und Vervollkommnung. Im Fokus stehen ganz alleine Sie mit Ihren Wünschen und Bedürfnissen. Der Therapeut hört aktiv zu und verfügt über die notwendigen Kommunikationsmittel, die Ihnen dabei helfen, eigene Lösungen zu entwickeln.
Das Wort Hypnose kommt aus dem griechischen „hypnos“ (Schlaf) und bezeichnet einen Trancezustand, der durch eine veränderte Aufmerksamkeit und eine tiefe Entspannung gekennzeichnet ist. Die Hypnosetherapie arbeitet im Wesentlichen mit Suggestionen und wurde von Milton H. Erickson entwickelt, der selber an Kinderlähmung erkrankt und fast vollständig gelähmt war. Hypnose ist in „Händen“ von erfahrenen Psychotherapeuten eine anerkannte Methode zur Behandlung von Süchten, Depressionen oder Schlafstörungen. Studien belegen, dass Hypnosetherapie auch bei der Raucherentwöhnung oder auch bei der Bewältigung von Traumata eingesetzt werden kann, aber auch bei Angstzuständen (wie der Angst vor dem Zahnarzt, bei Prüfungsangst, Tics, Stottern, Veränderung des Essverhaltens oder sexuellen Problemen). Typische Anwendungsbereiche bestehen sowohl im klassischen psychotherapeutischen Bereich wie auch in Form von mentalen Trainings im Sport, bei Prüfungs- und beruflichen Anforderungen..
Dieses Konzept geht von der Annahme aus, dass die Beschwerden auf einen inneren Konflikt zurückgehen, der aus negativen Erfahrungen in der eigenen Biografie resultiert. Während der Therapie wird versucht, diesen Konflikt bewusst zu machen und zu bearbeiten. Indem in den Sitzungen wiederholte Erinnerungen und auch das Durchleben dieser Erlebnisse erfolgt, setzt automatisch ein Prozess der Vergangenheitsbewältigung und Übertragung in eine neu konstruierte Realität ein. Die stabile Beziehung von Patient und Therapeut ermöglicht den Zugang zu teilweise sehr schmerzhaften Erfahrungen und den Gewinn von Einsichten. Die Effektivität dieser Therapieform, die wie in einer alltäglichen Gesprächssituation stattfindet, ist bei Depressionen und PTBS wissenschaftlich nachgewiesen.
Bei dieser Therapieform entsteht der Weg während des Gehens. Zu Beginn stehen die Klärung von Auftrag und Ziel, wobei der Weg dorthin nicht sklavisch erfolgt. Die Geschehnisse werden dem Beratungsprozess überlassen. Während der Sitzungen wird zielorientiert gearbeitet und potenzielle eigene Lösungsmöglichkeiten erörtert. Die verwendeten Methoden und Techniken sind vielfältig und zielen alle darauf ab, neue Wirklichkeitsräume zu eröffnen. Einige dieser Arbeitsweisen wie die "paradoxe Intervention" - das übertriebene Fördern unerwünschter Verhaltensweisen - sind ungewöhnlich, helfen jedoch dabei, Widerstände aktiv zu nutzen und ins Gegenteil zu transformieren.
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